Compasso Neuigkeiten im Oktober
Liebe Leserinnen und Leser
Bis dato fehlte in der Schweiz eine repräsentative Studie, die systematisch die Herausforderungen, Meinungen und Ansichten von Menschen mit Behinderungen zur Thematik der Inklusion erfragt und auswertet. Pro Infirmis erhob kürzlich eine Studie «Inklusionsindex 2023 indem besonderes Augenmerk auf die Selbsteinschätzung von Menschen mit Behinderungen bezüglich ihrer erlebten Inklusion gelegt wurde.
Die Studie untersuchte zehn Lebensbereiche mit insgesamt 24 Teilbereichen, die in Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderungen als relevant für die Messung gesellschaftlicher Teilhabe identifiziert wurden. An der Studie nahmen insgesamt 1433 Menschen mit Behinderungen (16 -64 Jahren) mit Wohnsitz in der Schweiz teil.
4 von 5 Menschen mit Behinderungen fühlen sich stark ausgeschlossen. Am stärksten betroffen sind die Lebensbereiche Politik, Arbeit und Mobilität.
Rund jeder zweite Mensch mit Behinderungen in der Schweiz räumt sich gar keine guten Chancen ein, eine Arbeitsstelle auf dem ersten Arbeitsmarkt, d.h. dem regulären Arbeitsmarkt ohne geschützte Arbeitsplätze, zu finden. Die wahrgenommen Einschränkungen von Menschen mit Behinderung beziehen sich auf die Arbeitgebenden. Auf die Fragestellung «warum haben Sie das Gefühl, dass Ihre Chancen auf eine Arbeitsstelle auf dem ersten Arbeitsmarkt eingeschränkt sind?» sind 45% der Befragten der Ansicht, Unternehmen wollen keine Menschen mit Behinderung einstellen. 36% dass es zu wenig Stellen für Menschen mit Behinderung gibt.
Die Ergebnisse dieser Studie sind wegweisend für die Schweizer Gesellschaft. Es ist an der Zeit, konkrete Schritte zu unternehmen, um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen zu fördern und eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sicherzustellen.
Herzliche Grüsse
Ihr Compasso Team