Der Einsatz des Case Management ist besonders effektiv bei psychischen Erkrankungen

Gemäss der Studie der PK Rück (2021) verzeichnete die IV im Jahre 2021 wie auch im 2022 fast 50% der IV-Neurenten aufgrund von psychischen Erkrankungen. Eine Analyse der PK Rück (2021) von Case Management-Fällen mit und ohne (Wieder-)Eingliederungsmassnahmen zeigt auf, dass gezielte Reintegrationsmassnahmen äusserst effektiv sind und somit das Invaliditätsrisiko minimieren sowie die Folgekosten senken. Dabei ist ein zentraler Erfolgsfaktor der Meldezeitpunkt. Die Studie bestätigt, je früher eine Meldung erfolgt, desto grösser sind die Chancen, dass eine IV-Rente vermieden werden kann. Ein proaktives Handeln ist deshalb von entscheidender Bedeutung und ein Engagement von Seiten Arbeitgeber zeichnet sich daher besonders aus.

Was zeichnet ein wirksames Case Management aus?

Mittels koordinierter Unterstützung soll eine arbeitsunfähige Person bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz optimal begleitet werden. Dabei ist es wichtig, das Zusammenspiel zwischen Arbeitgebenden, IV-Stellen, Krankentaggeldversicherungen, Pensionskassen, Ärzt:innen ganzheitlich zu koordinieren. Ziel ist dabei eine abgestimmte Bearbeitung von komplexen Fragestellungen im Sozial-, Gesundheits- und Versicherungsbereich. Ein Case Manager vermittelt zwischen den involvierten Parteien und stellt sicher, dass sich die betroffenen Mitarbeitenden auf ihre Genesung konzentrieren können und dabei die geeignete Unterstützung erhalten.

Vorteile für die betroffenen Mitarbeitenden

  • Gewährung einer unabhängigen Ansprechs- und Vertrauensperson
  • Beratung im / Begleitung des Reintegrationsprozesses
  • Aktive Unterstützung beim Reintegrations- bzw. Arbeitsprozess
  • Kommunikationskoordination aller beteiligten Akteure (Ärzt:innen, Arbeitgebende, Versicherungen, Angehörigen etc.
  • Begleitung von Spezialisten im Heilungsprozess
  • Unterstützung in administrativen Prozessen
  • Wahrung eines umfassenden Datenschutzes

Vorteile für die Arbeitgebenden

  • Dank rascher Reintegration Zeit- und Kostenersparnis (z.B. müssen keine Löhne für Stellvertretungen bzw. Rekrutierungskosten bezahlt werden sowie die Einarbeitung neuer Mitarbeitender entfallen)
  • Know-how und langjährige Erfahrung bleiben dem Unternehmen erhalten
  • Günstigere Versicherungsprämien dank kürzerer Arbeitsunfähigkeit
  • Abnahme von koordinativen sowie administrativen Prozessen
  • Kommunikationskoordination aller beteiligten Akteure (Ärzt:innen, Arbeitgebende, Versicherungen, Angehörigen etc.

Durch die bestmögliche Genesung und Reingliederung in den Arbeitsmarkt entsteht eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Praxisbeispiele: erfolgreicher Arbeitsplatzerhalt bei psychischer Erkrankung

Hoch- und Tiefbau

Hoch- und Tiefbau
Nordwestschweiz

Gebrüder Hallwyler AG

Arbeitsplatzerhalt in Zusammenarbeit mit Mobiliar, der IV und den Ärzten

Telekommunikation-1

Telekommunikation
Westschweiz

Swisscom AG Westschweiz

Arbeitsplatzerhalt in Zusammenarbeit mit Case Management der Swisscome und den Ärzten

Logistik-1

Logistik
Nordwestschweiz

Die Schweizerische Post

Arbeitsplatzerhalt in Zusammenarbeit mit IV

weitere Praxisbeispiele